Was unternimmt man nicht alles um bestes Bienenmaterial am Start zu haben. Verrückt? Sicher, aber ein wenig Spaß macht das Ganze schon auch. In der Woche mussten auch unsere Völker aus der Akazie zurückgeholt werden, die Tracht war verblüht und einen sortenfremden Trachteinschlag galt es zu vermeiden. Nach sechs intensiven Tagen kam ich auf dem Zahnfleisch daher. Nachfolgend die Chronologie der Woche:
08.06. Nach der Dienstzeit mussten 20 Begattungseinheiten erstellt werden. Ein befreundeter Imker bot uns an, kommenden Sonntag unsere Einheiten auf eine staatliche geschützte Buckfast-Belegstelle außerhalb Bayerns mitzunehmen. Gesagt getan, am 09.06. erfolgte dann der Transfer, 350Km in Summe um die Einheiten in Unterfranken für den Weitertransport anzuliefern. Auf dem Rückweg nahmen wir für den Kollegen noch 12 Begattungseinheiten für die Belegstelle Karwendel mit und wir bekamen 30 schlupfreife Zellen vom feinsten Buckfast-Material mit nach Hause. Herzlichen Dank lieber Jens, ich bin schon gespannt welche Völker die Damen aufbauen, vorausgesetzt die Begattung funktioniert im Karwendel.
10.06. Gegen Mittag verschulten wir die mitgebrachten 30 Zellen in Miniplus- Begattungseinheiten, da der Schlupftermin der Damen für einen Tag später vorgesehen war. Um 15:30 Uhr waren wir mit der Aktion fertig, auf dem Weg nach Hause, lieferte ich noch eine Königin bei einem von mir betreuten Jungimker ab, zwischen Tür und Angel versuchte ich zu erklären wie die Dame einzuweiseln ist, die Zeit drängte da wir um 16:30 Uhr nach Brandenburg zu den Akazienvölkern aufbrechen wollten. Dann noch kurz beim Nachbarn gehalten, um einen zweiten PKW- Anhänger abzuholen. Dieses Jahr fuhren wir mit zwei Gespannen nach Brandenburg um die Völker zu holen, mit nur einem Fahrzeug hätten wir die Fuhre nicht nach Hause gebracht (überladen). Als das alles organisiert war und ich zu Hause ankam standen die „Mitstreiter“ schon bereit. Zum ersten mal mit dabei ein weiterer Jungimker, der nach dem Monstertrip wahrscheinlich mit dem Imkern aufhört. Spaß bei Seite, die Fahrzeuge wurden noch vorbereitet, meine Frau überreichte uns die Lunchpakete für die kommenden Stunden und schon waren wir auf der Straße Richtung Osten. Dauerregen und ein Monsterstau zwischen Chemnitz und Dresden (zwei Stunden Zeitverlust) machten die Fahrerei zur Qual. Gegen 23:00 Uhr kamen wir in BB an, natürlich mussten wir im Dunkeln die Wandergitter anbringen, Völker verzurren etc. dazu kam noch die dampfige Luft, aber Gott lob kein Regen. Nachdem alles vorbereitet war erfolgte die nächste Quälerei, die sackschweren Völker (das Volk auf der Stockwaage wog satte 117Kg)mussten auf die Hänger, aber auch das brachten wir dann über die Bühne. Um 01:30 Uhr waren die Völker auf den Anhängern verzurrt und der Stand geräumt. Ab nach Hause! Kurz nach Dresden machten wir dann noch eine Tank- und Kaffeepause, auch nutzte ich die Möglichkeit das Steuer meinen Jungimker- Kollegen zu überlassen, was war ich bereits müde. Starker Regen, interessante Gespräche und die eine oder andere Minute Augenpflege begleiteten uns auf die restlichen Kilometer.
11.06. Um ca. 06:30 erreichten wir den Heimatstand. Nochmals die sauschweren Völker „wuchten“, Wandergitter tauschen, Fluglöcher aufmachen und der Rest bis ins Bett ist dann nicht der Rede wert. Apropos Bett, um ca. 09:00 Uhr nach einer Dusche gab es den wohlverdienten Schlaf. Fazit: In Summe ca. 1600Km. Danke an Mike, Karl-Heinz und natürlich meinen Jungimkerkollegen Daniel. Am Nachmittag erfolgte dann die Schlupfkontrolle der am Vortag erstellen Begattungseinheiten, zusätzlich erstellte ich dann nochmals 20 Begattungseinheiten für die Anlieferung kommenden Samstag. Zu mehr war ich dann nicht mehr in der Lage.
12.06. Die Akazienvölker mussten nach Dienstschluss gefluchtet werden, dank der regnerischen Wetterlage konnten wir den Tag Zeitverzug verantworten und ich war auch dankbar dafür. Dennoch nach den Strapazen der letzten Tage, wurde auch „die paar Völker fluchten“ zum Willenstest. Test bestanden!
13.06. Um 03:30 Uhr klingelte der Wecker, kurz unter die Dusche, Kaffee in den Thermobecher umgefüllt und ab ging es Richtung Süden, genauer gesagt, ins Karwendelgebirge zur Belegstellenanlieferung. Mit dabei, mein Dad und 60 Miniplus- Einheiten. Staufrei und mit strahlender Sonne erreichten wir um 08:00 Uhr die Belegstelle. Das Panorama ist schon beindruckend. Es blieb keine Zeit die Aussicht zu genießen, auf dem Rückweg musste ich noch zu den Denkendorf-Völker um die Tracht zu kontrollieren. Der Melezitose-Alarm hat sich dann letztendlich nicht bestätigt. Nachmittag um 16:00 Uhr endlich zu Hause, Zeit für ein Bier und einen Grill- Abend. Fazit des Tages: 600Km abgerissen.
14.06. Regen, Regen….. Vormittags besuchte uns ein Kunde um die vereinbarte Menge Honig abzuholen. Wieder schleppen…. 70 Eimer Frühjahrsblütenhonig mussten in den Transporter geladen werden. Nach der Mittagspause ging es dann an die „Akazienvölker“ die Honigräume holen. Die Ladung brachten wir dann auf zweimal nach Hause. Gegen 17:00 Uhr hatten wir die Zargen im Schleuderraum… FERTIG, im wahrsten Sinne des Wortes. Urlaub wäre jetzt nicht schlecht 🙂
Am 14. und 15.06. war schleudern angesagt, das Ergebnis, siehe nachfolgendes Bild.
Danke an alle Unterstützer und Gönner… Heinz, Karl-Heinz, Daniel, Mike und natürlich an meine Lady für die immer 1a Verpflegung 🙂